Juliusspital Epilepsieberatung Unterfranken

Epilepsie - Was steckt dahinter?

Epilepsien gehören zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen. Fünf Prozent aller Menschen weltweit erleiden einmal in ihrem Leben einen epileptischen Anfall. Erscheinungsbilder und Verlaufsformen können sehr unterschiedlich sein und sich in leichten Bewusstseinsstörungen bis hin zu Anfällen unterschiedlichen Schweregrades äußern.

Unser Team

Wir informieren, beraten und unterstützen Menschen mit Epilepsien jeden Alters und deren Angehörige sowie Fachleute, die mit Betroffenen arbeiten. Neben der persönlichen und telefonischen Beratung bieten wir auch datenschutzgerechte Videoberatung an. Dabei wählen Sie sich - nach telefonischer Terminvereinbarung - über einen Link ein. Wir können dann Ihre persönlichen Anliegen in Ruhe per Video zu besprechen. Auch Fortbildungen, Veranstaltungen, Vorträge und Seminare bieten wir zum Thema an - jetzt auch online!

Stephanie Hübscher

Geschäftsbereichsleiterin
Seniorenstift, Hospiz, Bildung und Beratung

Simone Fuchs

Sozialpädagogin

"Ich nehme mir Zeit für Sie, suche gemeinsam mit Ihnen nach Lösungen und lasse Sie mit Ihren Problemen nicht allein."

Henrike Staab

Sozialpädagogin

"Ihre Fragen und Anliegen sind mir wichtig. Ich nehme mir Zeit, um mit Ihnen nach guten Lösungen zu suchen."

Persönliche Beratung

0931/393-1580

Sie möchten eine persönliche Beratung?  Dann nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Sollten wir einmal nicht erreichbar sein, können Sie Ihre Rufnummer auf unserem Anrufbeantworter hinterlassen. Wir rufen gerne zurück.

Beratungsangebot

Wir beraten an verschiedenen Standorten in Unterfranken. So können Sie uns ortsnah erreichen.

Veranstaltungen

Wir organisieren Veranstaltungen für Betroffene und deren Angehörige sowie Interessierte.

Seminare

Wir bieten Seminare für Betroffene, deren Angehörigen, für epilepsiekranke Kinder und ihre Eltern an.

FAQ

Die Diagnose Epilepsie kommt meist schnell und unerwartet. In unseren FAQ-Bereich haben wir die zehn wichtigsten Fragen zusammengefasst und beantwortet. Dennoch weisen wir darauf hin, dass die Krankheit bei jedem Betroffenen anders verläuft. Daher raten wir zu einer individuellen und persönlichen Beratung.

Wie sehen epileptische Anfälle aus?

Am bekanntesten sind die sogenannten "grand mal" Anfälle, bei denen Betroffene umfallen und deren Arme und Beine krampfartig zucken. Daneben gibt es aber noch Anfälle mit kurzen Bewusstseinspausen (Absencen) oder andere Anfälle bei denen Betroffene abwesend oder umdämmert wirken.

Wie kann ich bei einem Anfall Erste Hilfe leisten?

Bei einem "grand mal" Anfall ist es wichtig, die Ruhe zu bewahren. Der Kopf des Betroffenen sollte z. B. durch ein Kissen vor Verletzungen geschützt werden. Sobald wie möglich sollte die betroffene Person in die stabile Seitenlage gebracht werden. In der Regel hören diese Anfälle nach drei bis fünf Minuten von alleine auf. Wenn dies nicht der Fall ist, oder sich Betroffene im Sturz verletzt haben, muss ein Krankenwagen gerufen werden.

Was sollte ich nach der Diagnosestellung vermeiden?

Gehen Sie niemals alleine schwimmen, tauchen oder baden – die Ertrinkungsgefahr ist sehr groß! Auch von Risikosportarten und Tätigkeiten über einem Meter Absturzhöhe ist abzuraten. Je nach Anfallsform und –häufigkeit sollten individuell nur so wenige Einschränkungen wie erforderlich überlegt werden. Vorsichtsmaßnahmen können nach einer gewissen Zeit der Anfallsfreiheit auch wieder aufgehoben werden.

Wann darf ich wieder Auto fahren?

Bei einer aktiven Epilepsie ist eine einjährige anfallsfreie Beobachtungszeit erforderlich, um wieder einen PKW fahren zu dürfen. Es gibt auch besondere Umstände, die diese Frist verkürzen können. Diese kann man den Führerscheinrichtlinienexterner Link entnehmen.

Was muss ich am Arbeitsplatz beachten?

In der Regel können viele Berufe ohne Einschränkungen weiter ausgeübt werden. Besonderheiten bestehen bei Berufen mit Aufsichtspflicht, bei Arbeit in der Höhe und Arbeit mit gefährlichen Substanzen und zum Teil bei manchen Maschinen. Hier muss individuell überlegt werden, wie man mit diesen Situationen umgehen bzw. sich entsprechend schützen kann. Wenn die Möglichkeit besteht, dass Anfälle auch am Arbeitsplatz auftreten, sollte der Arbeitgeber über die Erkrankung informiert werden.

Wem soll ich von der Epilepsie erzählen?

Wichtige Bezugspersonen wie z. B. der Partner/die Partnerin, die Kinder oder auch Lehrkräfte und Kollegen/Kolleginnen sollten bei einer aktiven Epilepsie über die Erkrankung informiert werden, damit sie bei einem Anfall entsprechend Erste Hilfe leisten können. Wem Sie aus dem weiteren familiären Umfeld oder dem Freundes- und Bekanntenkreis über die Erkrankung berichten möchten, sollte im Einzelfall überlegt werden.

Wie kann ich meinen Kindern die Epilepsie erklären?

Auch Kinder sollten eine altersentsprechende Erklärung über die Epilepsie bekommen. Es ist wichtig zu betonen, dass die Betroffenen möglicherweise während eines Anfalls nicht ansprechbar sind, es sich aber nicht um eine lebensbedrohliche Situation handelt und sie im Anfall keine Schmerzen haben. Es kann hilfreich sein mit dem Kind vorab zu überlegen, wen es im Falle eines Anfalls aus der Nähe - z. B. der Nachbarschaft - zu Hilfe rufen kann.

Was kann ich manchen, wenn ich den Beginn des Anfalls spüre?

Bei manchen Menschen mit Epilepsie tritt kurz vor dem Anfall ein Vorgefühl eine sogenannte „Aura“ (z. B. Wärmegefühl aus dem Magen, das nach oben aufsteigt) auf. Betroffene können diese nutzen, um sich in Sicherheit zu bringen (z. B. auf den Boden legen), Hilfe zu rufen oder durch bestimmte Konzentrationsübungen Einfluss auf das Anfallsgeschehen zu nehmen.

Kann man mit Epilepsie einen Schwerbehindertenausweis beantragen?

Der sogenannte Grad der Behinderung wird je nach Anfallsform und -häufigkeit vom "Zentrum Bayern Familie und Soziales" nach Aktenlage festgestellt. Durch eine Schwerbehinderteneigenschaft entstehen Betroffenen keine Nachteile. Spezielle Hilfen, z .B. im Berufsleben können nur mit dem Schwerbehindertenausweis in Anspruch genommen werden. Man ist nicht verpflichtet, den Schwerbehindertenausweis z. B. beim Arbeitgeber öffentlich zu machen. Weitere Informationen zu dem Thema finden Sie hierexterner Link.

Warum habe ich große Angst vor dem nächsten Anfall und schleppe mich durch den Tag?

Dass Anfälle für Betroffene und Angehörige Angst auslösen, ist normal, da sie meistens ohne große Vorwarnung stattfinden und man darauf nicht vorbereitet ist. Es kann auch passieren, dass mit einer Epilepsie eine Depression einhergeht. Es gibt stets Möglichkeiten, mit diesen emotionalen Fragen einen guten Weg zu finden und sich dafür Hilfe zu holen. Sie sollten den Mut haben, auch diese Themen anzusprechen.

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